KS-Ratgeber

127 126 Umwelt Zink in der Umwelt Zink in der Umwelt Zink in der Natur Viele natürliche Gesteinsarten ent- halten Zink in unterschiedlicher Menge. Der durchschnittliche Anteil in der Erdkruste beträgt 70 mg/kg (Trockengewicht) und variiert zwi- schen 10 und 300 mg/kg. Durch natürliche geologische Pro- zesse ist an manchen Stellen ein weit höherer Anteil konzentriert und die Erzvorkommen werden zur Zink- produktion genutzt. Auf allen Konti- nenten wird Zink industriell abge- baut, am meisten in China, Austra- lien und Peru. Durch die natürliche Verwitterung von Gesteinen durch Wind und Was- ser wird ein geringer Teil des Zinks ständig bewegt und in die Umwelt transportiert. Das Leben auf der Erde hat sich aufgrund der guten Verfügbarkeit des Zinks dessen spe- zifische Eigenschaften bei biolo- gischen Reaktionen zunutze ge- macht. Zink spielt bei Lebewesen eine wichtige Rolle in mehr als 200 Enzymen zum Beschleunigen von biochemischen Reaktionen wie z.B. dem Abbau von Alkohol im Körper. Es stabilisiert auch die Struktur von Proteinen und der DNS, unserem Erbmaterial. Zink ist somit essentiell für alles Leben. Bei zu niedriger Aufnahme treten Mangelerscheinungen wie verminderter Geruchs- und Ge- schmackssinn, Hauterkrankungen, Lethargie und verminderte Frucht- barkeit auf. Man geht heute davon aus, dass nahezu für die Hälfte der Weltbevölkerung das Risiko besteht, an Zinkmangel zu leiden. Vitamintabletten oder auch Milchprodukte enthalten Zink. Zink in der industriali­ sierten Umwelt Obwohl für den Menschen und das Ökosystem Zink unabkömmlich ist, kann eine zu hohe Konzentration schaden. Für die Umwelt gibt es einen optimalen Konzentrations­ bereich, welcher weder zu Mangel- erscheinungen noch zu toxischen Auswirkungen führt. Die industriellen Zinkemissionen haben in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich abgenommen. Die Natur ist zudem in der Lage, Zink zu binden und damit seine Bioverfüg- barkeit zu reduzieren. Das Zink wird je nach Umweltfaktoren wie z.B. dem pH-Wert, der Wasserhärte oder der Zusammensetzung des Unter­ grundes im Boden gebunden und zeigt daher ein geringeres Potential für Umweltwirkungen. Diese reduzierte Verfügbarkeit von Zink erklärt, warum erhöhte Zink­ konzentrationen im Boden im Um- feld von sehr grossflächigen, feuer- verzinkten Konstruktionen wie Strommasten in der Praxis nicht die toxischen Auswirkungen zeigen, welche unter Umständen aufgrund theoretischer Überlegungen erwartet worden wären.

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